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H(a)unting Hubert

Hubert wurde in die traditionelle, erzkonservative bayerische Jäger-Dynastie von Steiß zu Oberursel geboren und konnte nie den hohen Erwartungen seiner Familie gerecht werden. Vater Eduard, Großvater Wastl und Onkel Schorsch waren wahre Jagdfanatiker und veranstalteten eine wöchentliche Treibjagd bei der sie sich durch die Republik metzelten. Schon mit 5 Jahren musste Hubert mit auf die Jagd und legte auf sein erstes Reh an. Da traf ihn eine Vision wie mit dem Hammer...


Ein toter, schon leicht verwesender Hirsch lief auf ihn zu, reiherte ihm vor die Füße und trabte wieder davon, ein Zeichen... Hubert hatte den 6. Sinn und konnte tote Hirschen sehen. Niemals würde er diese edlen Tiere töten können. Dennoch, seine Familie traktierte ihn bis aufs Blut mit Jagd-Veranstaltungen. Vom Bussard-Ballern im bayerischen Wald über die jährliche Rebhuhn-Rally im Rothaar-Gebirge, selbst im Urlaub musste der Arme Kerl mit auf Safaris in Afrika, um dem Nashörner-Schlachten bei der „Kalahari-Killer-Convention“ beizuwohnen.

Wenn sie ihn nicht mit der Jagd belästigten, dann musste Hubert abends in geselliger Runde Volksmusik hören oder eines der berüchtigten Zitter-Konzerte seines Onkel Schorsch ertragen und den debilen Schlächter sogar auf dem Jagdhorn begleiten. Eine überraschende Wende nahm Hubert´s Leben beim berühmten Jäger-Stelldichein „Death of the Damhirsch“ in der Eifel. Zum Ärger seiner Familie fand just an dem Wochende, als 2002 wieder der DotD anstand auch das Musik-Festival „Rock am Ring“ statt. Der Wind trug die Klänge vom Ring herüber und erneut traf den jungen Hubert eine Vision:
Ein schemenhafter Untoter mit Sonnenbrille und Wasserstoff-Tönung faselte etwas von schwarz-braunen Nüsschen, DAS WAR ZUVIEL... Hubert hörte die Rock-Musik und war „infiziert“. Diese Musik würde sein Leben verändern. Er schnappte sein Jagdhorn, blies sein letztes Hallalli und kehrte seiner Familie den Rücken, auf in einen Kreuzzug gegen Volksmusik und Schlager.
Leider war sein Instrument nicht so recht Rock-tauglich. Nach Jahren des erfolglosen Tourens mit seiner Jagdhorn-Interpretation des Gesamtwerkes von AC/DC entdeckte er die Casting-Shows für sich. Warum nicht singen?

Aber auch dies Idee war leider nicht von Erfolg gekrönt, unter dem Künstlernamen Mr. Brownbird kam es zu einem kläglichen Ausscheiden beim „Supertalent“, „X-Factor“ und bei „The Voice auf Germany“ und Hubert drohte komplett zu verzweifeln.
Doch er gab nicht auf! Er konnte ja ganz gut mit Menschen und entschloss sich daher, als letzte Rettung eine Anzeige in der AVIS aufzugeben...

"KAPUTTE GESUCHT für Gründung einer Rock, Punk, Grunge und Metal Cover Band".
Der Rest ist Geschichte!